Die Historiensäule im Bendorfer Stadtpark
Bendorf am Rhein
von Werner Kutsche
Im
Bendorfer
Stadtpark
wurde
im
Jahre
1983
eine
s
o
g
e
n
a
n
n
t
e
"
H
i
s
t
o
r
i
e
n
s
ä
u
l
e
"
aufgestellt.
Diese
"Säule"
ist
aus
einem
einzigen
Basaltblock
gefertigt
und
ist
ca.
7
Meter
hoch.
sie
und
wiegt
ungefähr
25
to,
das
ist
etwa
das
Gewicht
von 25 Mittelklasse-Pkw's.
Auf
diesem
fünfseitigen
Stein
hat
der
Steinbild-
hauer
oder
Steinmetz
Paul
Milles
aus
Mayen
in
25
Bildern,
je
nach
der
Zählweise,
21
Themen
aus
allen
Stadt-teilen
der
Bendorfer
Stadtgeschichte
eingemeißelt.
Die
Errichtung
der
sogen.
Historiensäule
aus
Mayener
Basaltlava
wurde
1983
durch
eine
Spende
der
Kreissparkasse
Koblenz,
zum
175
jährigem
Bestehen
der
KSK
,
ermöglicht.
Die
ersten
Schriftwechsel
zur
Errichtung
der
Säule
begannen
schon
im
Aug.
1979
durch
Bürgermeister
Karl
Schön.
Die
Enthüllung
erfolgte
am
9.11.1983
durch
Bürgermeister Dieter Trennheuser.
Die
Gesamtkosten
betrugen
39.000
DM.
Die
Errichtung
der
Historiensäule
wurde
durch
Sachspende
der
Fa.
Theo
Neutzling
aus
Bendorf,
die
den
Transport
der
Säule
durchführte, gesponsert.
Die
Basaltsäule
ist
Bruchrauh,
d.
h.:
sie
ist
nach
dem
Brechen
im
Basalt-
Steinbruch
nicht
n
a
c
h
g
e
a
r
b
e
i
t
e
t
worden.
Sie
besitzt
fünf
unregelmäßige
Seitenflächen.
Der
Steinmetz,
oder
besser
gesagt
der
Steinbildhauer,
nutzte
diese
Flächen
geschickt
aus,
um
auf
ihnen,
in
Größe
und
Form,
die
einzelnen
Bilder
anzuordnen.
Je
nach
der
Tageszeit
treten
die
einzelnen
Motive
der
Bildergeschichte,
bedingt
durch
den
Einfall
des
Sonnenlichtes,
stärker
hervor
oder
treten
in
den
Hintergrund.
Durch
dieses
Wechselspiel
von
Licht
und
Schatten
geht
ein
besonderer
Reiz
beim
Betrachten
der
Bildsäule
aus.
Bei
einem
Rundgang
um
die
"Historiensäule"
läßt
sich
so
die
Geschichte
von
Bendorf,
mit
seinen
vier
Stadtteilen,
wie
in
einem
Geschichtsbuch
lesen.
Darum
könnte
man
anstatt:
"Historiensäule"
auch:
"Geschichts-Säule"
sagen.
Nur
Historiensäule klingt beeindruckender.
Wenden
wir
uns
aber
nun
den
einzelnen
Bildern
auf
der
Säule
zu
und
versuchen
zu
verstehen,
was
der
Künstler
mit
ihnen
ausdrücken wollte.
Das Wappen der Stadt Bendorf
Als
erstes
Motiv
hat
der
Künstler
unser
Stadtwappen
gewählt
und
beginnt
damit
den
großen
Bilder-Reigen
durch
unsere
Stadtgeschichte.
In
der
Sprache
der
Heraldiker
würde
die
Beschreibung
unseres
Stadtwappens
so
klingen:
"In
Blau
über
kleinem,
rotem
Schild
mit
einem
doppelschweifigen,
herschauenden,
blau
bewehrten
gold.
Leopard
(Wappen
der
Grf.
von
Sayn)
wachsend
der
Hl.
Medardus
(Pfarrpatron)
als
Bischof
mit
goldumrandeter
Mitra,
in
der
Linken
den
abgewendeten
gold.
Stab,
in
der
erhobenen
Rechten
ein
rotes,
goldbeschlagenes Buch.
Wir
aber
sagen
es
ganz
einfach:
St.
Medardus
ist
der
Schutzheilige
der
katholischen
Kirche
in
Bendorf.
St.
Medardus
wurde
545
Bischof
von
Noyon,
d.
i.
eine
Stadt
in
Nordfrankreich,
also
im
Reich
der
Franken.
Er
steht
gewissermaßen
sinnbildhaft
über
den
Bendorfer
Kirchen.
(1)
Die
Apsis
der
evangelischen
Kirche
und der
Kirchturm
Das
nächste
Bild
ist
eine
Abbildung
der
Apsis
der
evange-
lischen
Kirche
mit
dem
Kirchturm
der
Stadt
Bendorf.
Die
Apsis
ist
der
einzig
erhalten
gebliebene
Rest
der
ursprünglichen
Bendorfer
Kirche
von
1204,
die
an
Sylvester
1944
durch
einen Bombentreffer zerstört wurde.
Ursprünglich
eine
dem
Hl.Medardus
geweihte
Kirche
erhielt
sie
später,
mit
dem
Neubau
von
1204,
auch
Willibrod
(=Klemens)
als
Patron
der
Bendorfer
Christengemeinde.
Während
Klemens
im
Laufe
des
Mittelalters
immer
mehr
in
den
Hintergrund
geriet,
trat
Medardus
beherrschend in den Vordergrund.
Dort,
wo
jetzt
die
evangelische
Kirche
in
Bendorf
steht,
war
das
erste
Gotteshaus
von
Bendorf.
In
der
Reformationszeit
wurde
diese
Kirche
evangelisch
und
die
Katholiken
erbauten
sich
neben
dem
Kirchturm
eine
neue
Kirche.
Den
Namen
des
Hl.
Medardus
übertrugen
sie
auf
die
neue Kirche.
Der
Kirchturm
mit
dem
Glocken-Geläute
war
nach
der
Reformation
ein
Zankapfel
zwischen
den
beiden
Konfessionen
geworden
um
den
es
viel
Streit
gab.
Er
wurde
schließlich,
um
diese
Streitereien
zu
beenden,
1806
in
den
Besitz
der
Stadt
Bendorf
übertragen
und
diente
fortan
beiden Konfessionen.(2)
"Bendorfer Lousjung"
Unterhalb
des
Kirchenmotivs
sieht
man
diese,
auf
den
ersten
Blick,
etwas
seltsam
anmutende
Figur.
Es
ist
der
"Bendorfer
Lousjung".
Abgebildet
ist
der
zur
Kultfigur
im
Bendorfer
Karneval
gewordene
fresche
Lausbube,
der
den
Schalk
im
Nacken
hat
und
jederzeit
zu
einem
Schabernack
bereit
ist.
Seit
dem
Jahre
1937,
als
er
in
der
Karnevalszeit
"geboren"
wurde,
ist
er
aus
dem
Bendorfer
Fastnachtsgeschehen
nicht
mehr
wegzudenken.
Er
ist
entstanden
aus
der
Rivalität
zweier
"Fastnachts"-Vereine,
wobei
die
altrenommierten
-
die
Jungen
als
"Lousjungen"
bezeichneten.
Die
aber
nicht
faul,
erkoren
daraufhin
den
"Bendorfer
Lousjung"
zum
Motto
ihrer
Veranstaltungen
und
hatten
damit
einen
Riesenerfolg.
Er
wurde
seit
dieser
Zeit
in
Karnevalsschlagern
besungen
und
bedichtet
und
in
vielen
"Büttenvorträgen"
mußte
er
dazu
herhalten,
den
"Großkopferten"
den
Spiegel
vorzuhalten.
Zwischenzeitlich
hat
er
die
höheren
Weihen
des
rheinischen
Karnevals
erhalten
-
er
wurde
als
Festabzeichen
des
"Festausschusses
Bendorfer
Karneval"
in
verschiedenen
Vari
ationen
in
Metall
geprägt. (3)
Eisenerz-Bergbau in Bendorf
Dieses
Motiv
soll
an
den
über
Jahrhunderte
hier
in
Bendorf
betriebenen
Bergbau erinnern.
Seit
Beginn
unserer
Zeitrechnung,
von
den
Kelten
angefangen
über
die
Römer,
bis
in
die
Neuzeit
hinein
wurde
in
unserer
Gemarkung,
bezw.
in
unserer
Umgebung
-
nach
Bodenschätzen
jeglicher
Art
gesucht.
So
ist
auch
in
Bendorf
auf
der
Vierwindenhöhe
in
vorgeschichtlicher
Zeit
Eisenerzabbau
und
Verhüttung
nachgewiesen worden.
Spuren
von
Bergbau
und
Eisenverhüttung
finden
sich
-
wie
schon
gesagt
-
aus
allen
Zeiten
in
unserer
Heimat.
Sie
prägten
aber
seit
dem
18.
Jh.
in
besonderem
Maße
das
Gesicht
von
Bendorf,
Sayn
und
Mülhofen.
(4)
Kirmes in Bendorf
In
der
Mitte
der
"
H
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u
p
t
s
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e
"
,
(Ostseite)
der
Säule
sind
der
Kirmesbaum
und
die
E
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e
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k
r
o
n
e
dargestellt.
So
wie
hier
abgebildet,
ist
die
Eierkrone
am
Kirmesbaum
das
Symbol
für
frohe
Kirchweihfeste
in
unserer
Stadt
Bendorf.
Nicht
ohne
Grund
hat
der
Bildhauer
dieses
Bild
in
Augenhöhe
des
Betrachters
plaziert.
Es
zeigt
die
um
den
Kirmesbaum
tanzende
Jugend,
so,
wie
es
heute
noch
ist.
Links
vom
Kirmesbaum
ist
die
Musikkapelle
gruppiert
und
rechts
tanzt
die
Jugend
unter
der
Eierkrone
um
den
Kirmesbaum.
Sogar
die
Kleinsten
hat
der
Künstler
nicht
vergessen.
Der
Künstler
hat
diese
Figuren
so
fein
bearbeitet,
daß
man
glaubt,
Gesichter erkennen zu können. (5)
Der
Kirmesbaum
ist
traditionell
der
Mittelpunkt
der
Kirmes,
die
laut
Duden,
Band
7,
"Herkunftswörterbuch"
(Seite
326)
vor
allem
im
mitteldeutschen
Raum
in
ländlichen
Gemeinden
als
"Jahr-markt
oder
Volksfest"
gefeiert
wird.
"Kirmes"
geht
dabei
auf
mittelhochdeutsch
(12.
bis
14.
Jahrhun-dert)
"kirmesse"
zurück.
das
aus
"kirchmesse"
entstanden
ist.
Damit
wird
ein
ursächlicher
Zusammenhang
zwischen
Kirmes
und
Kirchweih
=
Weihe
der
örtlichen
Kirche
deutlich.
In
den
frühen
christlichen
Jahrhunderten
allerdings
feierte
man
nicht
nur
den
Jahrestag
der
Weihe
der
Kirche,
sondern
oft
auch
den
der
ersten
dort
gelesenen
Messe
oder
des
Kirchenpatrons.
Nach
dem
Vorbild
des
Maibaums
richtete
man
auch
bei
den
Kir-
messen
einen
Baum
auf,
unter
oder
um
den
getanzt
wurde.
Im
südlichen
Westerwald
bis
zur
Lahn
wurde
bzw.
wird
der
Baum
mit
ausgeblasenen
Hühnereiern
geschmückt,
die
an
Fäden
meist
in
Form
von
Kronen
oder
Hähnen
aufgehängt
wurden.
Noch
1984/85
zählten
Volkskundler
im
genannten
Raum
etwa
40
Ge-meinden,
in
denen
die
Tradition
auf
diese
dekorative
Art
gepflegt
wurde.
Im
nördlichen
Westerwald
wie
in
Eifel
oder
Hunsrück
wur-de
die
Spitze
des
Kirmesbaumes,
an
der
die
Zweige
(der
Fichte
oder
Tanne)
nicht
abgetrennt
waren,
stattdessen
mit
bunten
Bändern
aus
verschiedenen
Materialien
geschmückt.
In
der
Pfalz,
wo
die
Kirmes
"Kerb"
heißt,
kannte
man
weniger
Kirmes-bäume,
sondern Kirmessträuße.
Landwirtschaft
Am
Fuß
der
Hauptseite,
unter
dem
Kirmesmotiv,
ist
sozusagen
das
Fundament
der
w
i
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c
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a
f
t
l
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c
h
e
n
Entwicklung
von
Bendorf;
die
Landwirtschaft
in
Symbol
eines pflügenden Bauern, dargestellt.
In
der
Zeit,
nachdem
die
Franken
das
Land
am
Rhein
erobert
hatten,
entstanden
3
fränkische
Königshöfe
in
Bendorf,
der
Ober-
der
Siegburger-
und
der
Niederhof.
Diese
bildeten
den
Kern
der
Siedlung
und
bestimmten
über
Jahrhunderte
das
Schicksal der Bewohner.
Die
Landwirtschaft
war
die
Haupterwerbsquelle
in
Bendorf,
denn
die
Klima-
und
Bodenverhältnisse
eigneten
sich
dafür
sehr
gut.
So
wird
1787
berichtet,
daß
sich
von
Bendorf
aus
in
Richtung
Rhein
"eine
weitausgedehnte,
fruchtbare
Ebene,
mit
vielen
tausend
Obstbäumen,
bepflanztes
Ackerland
und
Wiesen"
erstreckte.
Angebaut
wurden
überwiegend
Roggen,
Weizen
und
Gerste
sowie
in
geringem
Umfang
Hafer.
Weiterhin
wurden
Erbsen,
Bohnen
und
Linsen
angepflanzt.
An
Obst
wurden
vornehmlich
Äpfel
angebaut,
die
in
den
umliegenden
Dörfern
verkauft
wurden
(vgl.
Christian
v.
Stramberg,
Chr.:
1853,
S.
187/88).
Auch
wurde
die
Viehzucht
betrieben.
Der
Wald
diente
dabei
der
Weidewirtschaft
als
wichtige
Grundlage.
So
wurden
Rinder
und
Pferde,
Schweine,
Ziegen
und
Schafe
zum
Weiden
in
den
Bendorfer
Wald
getrieben.
Reine
Viehweiden
im
heutigen
Sinne
gab
es
damals nur sehr wenige. (6)
Westerwald-Bahn
Eine
der
schönsten
E
i
s
e
n
b
a
h
n
s
t
r
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c
k
e
n
im
Rheinland
war
die
1882
bis
1884
g
e
b
a
u
t
e
Eisenbahnlinie
die,
durch
das
schöne
und
stille
Brexbachtal,
zum
Westerwald
führte.
Die
zum
Abtransport
der
Westerwälder
Bodenschätze
gebaute
eingleisige
Bahnstrecke
von
Engers/Rh.
über
Sayn
nach
Siershahn/Ww.
war
eine
der
schwierigsten
und
teuersten
Bahnen
überhaupt.
Auf
der
Strecke
zwischen
Sayn
und
Grenzau
mußten
allein
22
Brücken
und
8
Tunnels
gebaut
werden.
Als
Spezialisten
im
Bahn-
und
Tunnelbau
waren
damals
schon
viele
Italiener
beim
Bau
der
Bahn
beschäftigt.
Viele
von
ihnen
heirateten
deutsche
Frauen
und
blieben
auf
Dauer
in
Deutschland.
Die
Westerwaldbahn
wurde
am
30.05.1884
dem
Verkehr
übergeben.
(7)
Die St. Anna Kapelle in Stromberg.
Durch
Stiftungen
der
Grafen
von
Sayn,
bei
der
Gründung
der
Abtei
Sayn
im
Jahre
1202,
wurde
diese
eine
der
großen
Grundeigentümer
in
Stromberg.
Durch
weitere
Vermächtnisse
wuchs
der
Besitz
der Abtei Sayn in Stromberg.
Mit
den
Rechten
der
Abtei
in
Stromberg
entstand
auch
die
Pflicht
für
die
Seelsorge
ihrer
Untertanen
in
Stromberg
zu
sorgen.
Zum
Gottesdienst
mußten
die
Einwohner
von
Stromberg,
egal
bei
welchem
Wetter,
ob
Sommer
oder
Winter,
ins
Tal,
nach
Sayn
in
die
Abteikirche
(Die
Abteikirche
war
seit
dem
Abbruch
der
Nikolauskapelle
auch
die
Sayner Pfarrkirche ), gehen.
Erst
unter
dem
Abt
der
Abtei
Sayn,
Isfried
Ohm,
wurde
1766
mit
dem
Bau
einer
eigenen
Kapelle
in
Stromberg
begonnen,
und
noch
im
gleichen
Jahr
wurde
die
sie
fertiggestellt.
Die
Kapelle
erhielt
den
Namen
"St.
Anna
Kapelle".
Gottesdienste
wurden
dort
aber
nur
an
bestimmten
Feiertagen,
zu
Hochzeiten,
Begräbnissen
(erst
in
jenen
Jahren
erhielten
die
Stromberger
einen
eigenen
Friedhof)
und
sonstigen Anlässen abgehalten.
Die
alte
Kapelle
wurde
erst
1921
abgebrochen
und
durch
eine
größere
ersetzt.
Die
Einweihung
der
neuen
Kapelle,
bzw.
der
"Kirche"
wie
die
Stromberger
sagten, erfolgte am 30.06.1922. (8)
Mülhofener Hütte
Mit
dem
nächsten
Bild
kommen
wir
zum
Stadtteil
Mülhofen.
Die
Geschichte
der
Mülhofener
Hütte
geht
auf
das
Jahr
1856
zurück.
Damals
wurde
sie
durch
den
preußischen
Fiskus
auf
der
Grundlage
der
reichen
Vorkommen
an
hochwertigem
Eisenspat
und
Brauneisenstein
im
Bendorfer
Bergrevier
gegründet.
Der
kleine,
noch
mit
Holzkohle
betriebene
Hochofen
hatte
eine
Tagesleistung
von
nur
wenigen
Tonnen.
Mit
dem
Erwerb
der
Königlichen
Hütte
in
Sayn,
zu
der
damals
außer
dem
dortigen
Hochofen
noch
je
ein
kleiner
Hochofen
auf
dem
Oberhammer
und
in
Mülhofen
gehörten,
ging
die
Mülhofener
Hütte
1865
in
den
Besitz
der
Fa.
Alfred
Krupp
in
Essen
über.
Sofort
wurden
auf
der
Mülhofener
Hütte
drei
neue
Hochöfen
mit
einer
Tagesleistung
von
je
35
t
Roheisen
mit
einem
Kostenaufwand
von
650
000
Talern
erbaut.
Später
folgte
noch
ein
vierter
Hochofen.
Durch
weiteren
Ausbau
und
Modernisierung
wurde
die
Tagesleistung
der
vier
Hochöfen
schließlich
auf
300
t
pro
Tag gesteigert.
Mächtig
ragen
die
Schornsteine
der
Mülhofener
Hütte
in
den
Himmel.
Auf
dieser
Abbildung
der
Hütte
sieht
man
einen
kleinen
und
vier
große
Kamine.
Zusammen
mit
den
anderen
großen
Industriewerken
in
Bendorf
sah
es
aus
wie
ein
ganzer
Wald
von
Kaminen.
Insgesamt
konnte
man
im
Jahre
1917
über
Bendorf
29
rauchende
Kamine zählen. (9)
"Et Müllhowener Züchelche"
Unterhalb
des
Bildes
von
der
Mülhofener
Hütte
sieht
man
die
Abbildung
eines
E
i
s
e
n
b
a
h
n
z
u
g
e
s
.
Dieser
Zug
war
eine
Private
Dampflok-
Eisenbahn
der
Concordiahütte,
die
ebenfalls in Mülhofen ansässig war.
Diese
Dampf-Eisenbahn
fuhr
auf
Eisenbahnschienen,
die
mitten
in
die
Straße
verlegt
waren.
Die
Strecke
führte
von
der
heute
verschwunden
Schiffs-
Anlegestelle
am
Engerser
Rheinufer
-
quer
durch
Mülhofen
-
bis
in
die
Concordiahütte.
Sie
beförderte
Kohlen
und
Erze
zur
Weiterverarbeitung in die Concordiahütte
Mindestens
6
mal
am
Tag
fuhr
die
Bahn
im
Schritttempo
durch
Mülhofen
und
stoppte
dabei
jeden
Verkehr.
Der
Zug
hatte
im
allgemeinen
Sprachgebrauch
den
Spitznamen:
"Et
Müllhowener
Züchelche".
(10)
Die ehemalige Prämonstratenser-
Abtei Sayn
Die
Abtei
Sayn
wurde
um
die
Wende
des
12.
zum
13.
Jahrhundert
von
den
Sayner
Grafen
Heinrich
II.
und
Eberhard
II.
gegründet
und
in
Jahre
1202 geweiht.
Von
den
Sayner
Grafen
wurde
die
Abtei
mit
umfangreichen
Besitz
ausgestattet.
Aus
dem
Prämonstratenser-Kloster
Steinfeld
in
der
Eifel
kamen
die
ersten12
Chorherren
unter
der
Führung
Hermanns
nach
Sayn,
der
den
Titel
eines
Propstes
annahm.
Die
Prämonstratenser
richteten
ihr
Hauptaugenmerk
auf
die
religiöse
Betreuung
des
Volkes.
Darum
wurde
ihnen
gleich
im
Gründungsjahr
1202
die
Seelsorge
für
die
Bewohner
des
Tales
und
der
Burg
Sayn,
die
bisher
von
Engers
betreut
worden
waren,
übertragen
und
Sayn
von
der
Pfarrei
Engers
abgetrennt
und
zur
selbständigen
Pfarrei
erhoben.
Als
Pfarrkirche
diente
die
neben
der
Abtei
stehende
Nikolauskapelle.
Die
Abtei
Sayn
prägte
über
nahezu
600
Jahre
die
Geschicke
der
Menschen
des
Ortes
Sayn
und in vielen Dörfern unserer Heimat.
Auf
dem
Bild
ist
links,
neben
der
vereinfacht
dargestellten
Abtei
Sayn,
auch
der
Simonsschrein
mit
den
Reliquien
des
Apostels Simon, dargestellt. (11)
Das Arm-Reliquiar der Hl. Elisabeth
Aus
einem
anderem
Blickwinkel
betrachtet
ist
neben
der
Abtei
Sayn
eine
w
u
n
d
e
r
s
c
h
ö
n
e
Abbildung
des
in
der
A
b
t
e
i
k
i
r
c
h
e
verwahrten
Arm-
Reliquiars der Hl. Elisabeth zu sehen.
Diese
Armreliquie
der
Hl.
Elisabeth
wird
in
der
Abteikirche
von
Sayn
behütet.
Es
ist
die
einzige
Reliquie
von
ihr
in
Deutschland,
während
in
Wien
-
im
Kloster
der
Elisabetherinnen
auf
der
Landstraße
-
Haupt-
und
Beinreliquien
von
der
Heiligen
aufbewahrt
werden.
Die
Armreliquie
der
hl.
Elisabeth
von
Thüringen
in
einem
spätromanischen
Armreliquiar,
einer
bedeutenden
Goldschmiedearbeit
um
1240,
kam
erst
in
der
Zeit
nach
dem
1.
Weltkrieg
in
die
Abteikirche.
Aus
dem
Prämonstratenserstift
Altenberg
bei
Wetzlar,
wo
Elisabeths
Tochter
Gertrud
Äbtissin
war
und
dieses
Reliquiar
anfertigen
ließ,
gelangte
die
Reliquie
während
der
Säkularisation
1803
in
die
Sayner
Schloßkapelle.
Das
Reliquiar
blieb
Jahrzehnte
hindurch
im
Altar
der
Schloßkapelle,
der
auch
ein
Medaillongemälde
der
Heiligen
aufweist.
Als
nach
dem
1.
Weltkrieg
amerikanische
Besatzungsoldaten
im
Sayner
Schloß
einquartiert
wurden,
wurde
die
Reliquie
aus
Gründen
der
Sicherheit,
von
dem
Fürsten
zu
Sayn-Wittgenstein-Sayn
in
die
Abteikirche
gegeben. (12)
Der große Brand
ca.
100
Jahre
nach
dem
30jährigen
Krieg
hatte
sich
Bendorf
von
den
großen
Schäden
und
Leiden
dieses
schrecklichen
Krieges
wieder
erholt.
Da
traf
die
Einwohner
von
Bendorf
im
Jahr
1743
wiederum
ein
schwerer
Schicksalsschlag.
Bendorf
wurde
von
einem
großen
Brand
heimgesucht,
dem
fast
die
Hälfte der Stadt zum Opfer fiel.
Wir
sehen
hier
die
Abbildung
einer
Zeichnung,
die
der
damalige
Bendorfer
Bürgermeister
Kirberger
nach
dem
Brand
gemacht
hat.
Der
Bildhauer
hat
diese
Zeichnung genau dargestellt.
Alles
was
auf
dem
Bild
"dunkel"
zu
sehen
ist
war
bis
auf
die
Grundmauern
niedergebrand.
Es
verbrannten
in
2
Stunden
nicht
weniger
als
77
Wohnhäuser,
44
Scheunen,
61
Ställe
und
24
Kelterhäuser,
insgesamt
206
Gebäude.
Gleichzeitig
verbrannte
fast
das
ganze
Inventar
sowie
das
schon
eingelagerte
Heu
und
Getreide
und
1700
Fässer
mit
Wein.
Zum
Glück
konnte
das
Vieh
gerettet
werden
und
auch
Menschen
kamen
nicht
zu
Schaden.
Insgesamt
70
Familien
hatten
alles
verloren
und standen vor dem Nichts.
Ein
Bendorfer
schrieb
damals
an
seine
Verwandten
in
Amerika:
"der
Jammer
der
Leute ist schrecklich" (13)
Weinbau in Bendorf
[
14
]
Auf
der
Westseite
der
Historiensäule
finden
wir
ganz
oben
an
der
Spitze,
fast
dem
Auge
des
Betrachters
entzogen,
eine
Abbildung
mit
dem
Bild
der
Weinlese
und
darunter die eines Kiepenträgers.
Der
Weinbau
war
jahrhundertelang
eine
der
Haupterwerbsquellen
der
Bendorfer
Bevölkerung.
In
einer
Bendorf
betreffenden
Urkunde
aus
dem
Jahr
1105
schenkt
Kaiser
Heinrich
IV.
der
Abtei
Siegburg
den
Mittelhof,
dazu
gehörten
neben
Äckern,
Wiesen
und
Wäldern
auch
Weinberge.
So,
daß
der
Schluß
naheliegt,
das
der
Weinbau
in
Bendorf
schon
vor
diesem
Zeitpunkt
betrieben
wurde.
Genaue
Angaben
über
den
Umfang
des
Weinbaues
sind
allerdings
nicht
zu finden.
Der
Wein
war
aber
ein
wichtiges
Handelsgut
und
die
Befreiung
der
Bendorfer
Bürger
vom
Moselzoll
ab
dem
Jahre
1508
scheint
dieses
zu
bestätigen.
Auch
ist
die
große
Anzahl
von
24
verbrannten
Kelterhäusern
und
der
Verlust
von
1700
Faß
Wein
bei
dem
großen
Brand
von
1743
ein
Indiz
für
einen
umfangreichen
Weinanbau
in
Bendorf.
In
dem
sehr
harten
Winter
1784
erfroren
in
Bendorf
fast
sämtliche
Reben.
Die
zehntpflichtigen
Weinbauern
waren
im
Grunde
froh
über
diesen
Umstand,
denn
sie
hofften
mit
der
Anlage
von
Äckern
und
Gärten
auf
den
gerodeten
Flächen
der
ehemaligen
Weingärten,
der
drückenden
Zehntabgabe
zu
entgehen.
Nur
noch
wenige
Bürger
nahmen
danach
den
Weinbau
wieder
auf. (14)
Römische Anfänge
Mit
diesem
Bild
sind
die
römischen
Anfänge
von
Bendorf
s
y
m
b
o
l
h
a
f
t
dargestellt.
Das
Haupttor
eines
Römerkastells
und
der
römische
Legionär
davor
beziehen
sich
auf
die
römische
Eroberung
Germaniens
und
den
Bau
von
mindestens
fünf
römischen
Kastellen in Bendorf.
Das
erste
civile
Gemeinwesen
auf
Bendorfer
Boden
war
mit
hoher
Wahrscheinlichkeit
das
römische
Lagerdorf,
in
der
Nähe
des
römischen
Kastells,
an
der
Ausfallstraße
zum Römer-Kastell in Heddesdorf.
An
der
Stelle
der
ehemaligen
Kastelle
sind
in
der
ersten
Hälfte
des
20.
Jahrhunderts
die
Kastell-Siedlung
und
das
Bendorfer
Wasserwerk gebaut worden.
Dieses
Abbildung
zeigt
in
schematischer
Darstellung
ein
Kastell-Tor,
wie
es
nur
bei
den
großen
Kastellen
der
späteren
Kaiserzeit
(100
-
400),
üblich
war.
Sie
ähnelt
dem
Tor
von
dem
wieder
aufgebauten
Saalburg-Kastell bei Bad Homburg.
In
Bendorf
hat
es
ein
solches
Kastell-Tor
nie
gegeben.
Die
Bendorfer
Kastelle
waren
alle
nur
aus
Holz
und
Erde,
mit
Wall
und
Graben
konstruiert (15)
Sayner Hütte
Auf
der
Westseite
(der
Abendseite:
nach
der
Definition
von
H.Scharfenstein)
der
Säule
sehen
wir
aus
dem
Themenkreis
"Sayner
Hütte"
die
Abbildung
der
Gießhalle
in
ihrem
heutigen Zustand.
Die
im
Jahre
1769
von
Clemens
Wenzeslaus,
dem
letzten
Kurfürsten
von
Trier,"
zum
Wohle
seiner
Unterthanen"
gebaute
Eisenhütte
am
Ufer
des
wasserreichen
Saynbaches,
dessen
Gefälle
die
verschiedensten
Poch-,
Hammer-
und
Blasräder
trieb,
war
der
Beginn
einer
durchgreifenden
Industriealisierung
für
den
Bereich rund um Bendorf.
In
ihren
beiden
Hochöfen
wurden
in
der
Hauptsache
die
Eisen-
Erze
aus
den
Gruben
um
Horhausen
(Trierer
Herrschaftsbereich)
geschmolzen,
die
bequem
in
das
Sayntal
gebracht werden konnten.
Trotz
wechselvoller
Schicksale
während
der
Franzosenzeit
blieb
die
Eisenhütte
als
Kameralgut
Eigentum
der
trierischen
Hofkammer
bis
1802,
kam
dann
an
Nassau
und
ging
im
Jahre
1815
in
preußischen
Besitz
über.
1865
erfolgte
der
Kauf
der
Sayner
Hütte
durch
die
Firma
Krupp,
Essen.
(16)
Sayner Hütte
Um
die
Ecke
gesehen;
auf
der
schmalen
und
dunklen
Nordseite
der
Historiensäule
sehen
wir
jetzt
die
Bergseite
der
Sayner
Hütte.
Hinter
der,
in
den
Jahren
1826
bis
1828
von
Althans
errichteten,
neuen
Gießhalle
sieht
man
jetzt
den
schon
früher
errichteten
Hochofenbau.
Hier
war
das
eigentliche
Herz
der
Sayner
Hütte.
Der
Hochofen
und
die
"Windmaschinen"
waren
hier
untergebracht.
Die
vorhandene
Hanglage
wurde
geschickt
ausgenutzt.
Das
Gelände
hinter
dem
Hochofen
wurde
stufenförmig
angelegt.
Der
Möllerboden
wo
die
Einsatzstoffe
wie
Erz,
Kohle,
Kalk
und
andere
Mineralien
lagerten
und
zusammengemischt
wurden,
war
auf
gleicher
Höhe
wie
die
Gicht
des
Hochofens.
Die
Beschickung
des
Hochofens
konnte
so
auf gleicher Ebene erfolgen.
Berühmt
geworden
ist
die
Sayner
Hütte
durch
ihren
Eisenkunstguß.
Neben
Alltags-
und
Gebrauchsgeschirr,
Öfen
und
Herden
kann
man
die
schönsten
Eisen-Kunstguß-
Exponate
im
"Rheinischen
Kunstguß-
Museum",
das
im
Sayner
Schloß
untergebracht ist, bewundern. (17)
Die Gießer
Unterhalb
der
Abbildun
g
der
Gießhalle
der
Sayner
Hütte
hat
der
Bildhauer
der
Männer
gedacht,
die
in
schwerer
körperlicher
Arbeit,
bei
großer
Hitze
und
Gesundheit
schädigender
Gase
den
Beruf des Eisen-Gießers ausübten.
Nicht
nur
auf
der
Sayner
Hütte,
sondern
auch
auf
der
Mülhofener-
und
der
Concordiahütte,
verdienten
viele
Männer
mit
dieser
schweren
Arbeit,
den
Unterhalt
für
ihre Familien.
Wir
sehen
hier
zwei
Gießer
beim
Guß
von
flüssigem
Eisen
in
eine
Form.
Die
Männer
halten
den
glühenden
Transport-Tiegel
mit
langen
Zangen
um
Verbrennungen
zu
vermeiden. (18)
Sayner Burg und Schloß
Eng
mit
der
B
endorfer
Geschichte
verflochten
waren
die
Grafen
von
Sayn.
Die
Sayner
Burgen
und
das
Sayner
Schloß
mit
dem
ehem.
Turm
der
S
a
y
n
e
r
Ortsbefestigung
sind
das
Thema
dieser
Abbildung.
Die
erste
Sayner
Burg,
wurde
schon
1152
zerstört
und
lag
ungefähr
einen
Kilometer
weit
zurück
im
Brexbachtal.
Die
Grafen
von
Sayn
erbauten
sich
auf
dem
hier
abgebildeten
Burgberg
eine
neue
Burg.
Später
entstanden
noch
die
Burgen
Stein
und Reiffenberg.
Die
Burg
der
Reiffenberg
erheiratete
später
ein
Graf
Boos,
der
sich
ein
Landhaus
am
Fuße
des
Berges
erbaute.
Das
erwarb
1848
Fürst
Ludwig
zu
Sayn-Wittgenstein,
der
Sohn
des
berühmten
russischen
Feldmarschalls;
ihm
schenkte
König
Friedrich
Wilhelm
IV.
die
alte
Burg.
Anstelle
des
alten
Boos'chen
Landhauses
ließ
er
das
schöne
Schloß
mit
der
reizenden
gotischen
Kapelle
erbauen
und
auch
den
Park
zwischen
Saynbach
und
Brexbach
zu
Füßen
von Burg und Schloß anlegen. (19)
Wappen der Grafen von Sayn
Unter
der
Abbildung
des
Burgberges
und
des
neuzeitlichen
Schlosses
von
Sayn
sehen
wir
das
Wappen
der
Grafen
von
Sayn.
Wappenbeschreibung:
Ein
Dreieckschild
mit
nach
links
steigendem,
herschauendem,
doppeltgeschwänztem
Löwen
(leopardierter
Löwe),
in
Gold
auf
rotem
Grund;
Mit
der
Grafenkrone
und
dem
gewundenem,
goldenem
Horn
(Einhorn)
verzierten
Kübelhelm
=
Sayn.
Auf
Grund
der
im
Staatsarchiv
Koblenz
nachweisbaren
Siegelüberlieferung
führte
bereits
Graf
Gottfried
I.
von
Sayn
(1247-1283)
1264
in
einem
Sekretsiegel
den
Wappenschild
mit
dem
leopardierten
Löwen.
Auf
den
bekannten
saynischen
Wappen
des
13.
und
14.
Jahrhunderts
fehlt
grundsätzlich
ein
Oberwappen.
Die
Siegel
seit
Graf
Gerhard
II.
(1420
bis
1493)
zeigen
das
gewundene
Horn
auf
dem
gekrönten
Helm.
Das
Einhorn
ist
das
Symbol
der
Weisheit
und
der
Tugend,
insbesondere
der
Keuschheit,
und
ist
ein
Attribut
der
christlichen
Jungfrau
Maria.
Es
symbolisiert
die
Stärke
des
Charakters,
Liebe
und
Güte
des Herzens. (20)
Ein Treidlerschiff auf dem Rhein.
Wie
auf
der
Haupt
seite
(Ostseite)
der
pflügende
Bauer
als
Symbol
für
die
w
i
r
t
s
c
h
a
f
t
l
i
c
h
e
Entwicklung
aus
der
Landwirtschaft
steht,
finden
wir
am
Fuß
der
Historien-Säule
auf
der
Westseite
ein
Treidlerschiff.
Es
steht
als
Gleichnis
für
florierenden
Handel,
Handwerk
und
Gewerbe.
Für
den
Güter
und
Warenverkehr
ist
eine
gute
Verkehrsanbindung
absolut
notwendig.
Bendorf
hatte
den
Vorteil
am
Schnittpunkt
prähistorischer
und
auch
römischer
Straßen
zu
liegen.
Wenn
bis
jetzt
auch
keine
römische
Brücke
über
den
Rhein
bei
Bendorf
mit
Sicherheit
nachgewiesen
ist,
so
ist
doch
eine
Furt
durch
den
Rhein
bei
Bendorf,
auf
Grund römischer Funde, anzunehmen.
Bendorfer
Einwohner
waren,
wie
uns
eine
Urkunde
von
1508
überliefert,
schon
damals
bei
der
Schiffahrt
auf
der
Mosel
vom
Zoll
befreit.
Auch
verkehrte
seit
1660
eine
Fähre
von
Bendorf
nach
St.
Sebastian.
Dies
war
besonders
wichtig
für
die
Markttage
(Bendorfer
Marktrecht
seit
1520),
da
auch
Bewohner
der
anderen
Rheinseite
zum
Markt
kamen.
Seit
den
ersten
industriellen
Anfängen,
in
der
Mitte
des
18.
Jahrhunderts,
hatte
Bendorf
immer
eine
Schiffsanlegestelle.
Bendorf
trägt
nicht
ohne
Stolz
den
Namenzusatz Bendorf "am Rhein". (21)
Um
die
Ecke
geschau
t,
sehen
wir
jetzt
das
in
Nr.
21
k
o
m
m
e
n
t
i
e
r
t
e
Treidlerschiff
in
ganzer Länge. (22)
Der Römerturm am Limes im Bendorfer
Stadtwald.
Auf
der
Nordseite
der
Bilder-Säule
sehen
wir
an
der
Spitze
die
Abbildung
eines
römischen
L
i
m
e
s
w
a
c
h
t
t
u
r
m
s
.
Das
Bild
steht
im
Zusammenhang
mit
dem Thema: Römer in Bendorf.
Das
Vorbild
für
diese
Abbildungg
eines
römischen
Wacht-Turmes
befindet
sich,
als
Nachbau
seit
1912
auf
dem
Sayner
Pulverberg.
Auch
heute,
nach
fast
2000
Jahren,
gibt
es
im
Bendorfer
und
Sayner
Wald
noch
viele
sichtbare
Spuren
von
Limes
und
Wachttürmen.
Die
römische
Grenzanlage,
die
das
freie
Germanien
vom
Römerreich
schied,
erstreckte
sich
über
550
km.
von
Rheinbrohl
bis
Regensburg
an
der
Donau.
Entlang
des
"Sträßchens"
im
Bendorfer
Stadtwald,
vom
Parkplatz
an
der
Landstraße
307
nach
Grenzhausen
bis
zum
Meisenhof,
sind
die
Limesspuren
von
Wall
und
Graben,
sowie
die
Schutthügel
von
Wachttürmen
noch gut erkennbar. (23)
Bergmann an der Haspel
Auf
der
Nordseite,
der
schmalsten
Seite
der
f
ü
n
f
s
e
i
t
i
g
e
n
Historiensäule
findet
sich
klein
und
ziemlich
versteckt
diese
Abbildung
eines
Mannes
an
der
Haspel.
Haspeln
wurden
in
der
Bergmannssprache
die
Seil-
Winden
genannt,
mit
denen
das
Eisenerz
aus
den
Eisenerzgruben,
in
Eimern
oder Ledersäcken, hochgezogen wurde.
Von
dem
Ausdruck
"Winde"
hat
auch
die
heute
noch
immer
sogenannte
"Vierwindenhöhe"
in
Bendorf
ihren
Namen.
So,
wie
die
Vierwindenhöhe
ihren
Namen
von
dem
in
Bendorf
umgehenden
Bergbau
erhielt,
wurde
auch
die
"Wernerstraße"
nach
der
Eisen-Erzgrube
"Werner"
auf
der
Vierwindenhöhe benannt. (24)
"Sääner Barweslääwer"
Fast
versteckt,
zu
Füßen
des
Sayner
Schlosses,
lugen
naseweis
zwei
Lausbuben
um
die
Ecke hervor.
In
früheren
Zeiten,
liefen
wie
auch
anderorts,
teils
aus
Armut
teils
aus
Übermut,
viele
Sayner
Kinder
sommertags
barfuß.
Hieraus
entwickelte
sich
der
Spottname:
"Sääner
Barweslääwer"
Heute
ist
ein
Brunnen
in
Sayn
mit
ihren
Figuren
geschmückt
und
trägt
den
Namen:
"Barweslääwer
Brunnen"
(25)
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